Getrockneter Apfeltrester

Apfeltrester wird durch das Pressen von Äpfeln gewonnen, dieser Prozess erfolgt gemäß der europäischen Futtermittelsicherheitsnorm GMP+.
Um den Trester vor dem Verderben zu schützen, wird er gemäß den GMP+-Anforderungen getrocknet. Zu diesem Zweck wird eine Prozesslinie verwendet, die mit einem Trommeltrockner ausgestattet ist, der zum Trocknen von Getreidekörnern und Grünfutter sowie Obst- und Gemüsetrester bestimmt ist. Bis zum Trocknen wird der Apfeltrester nach dem Pressen nicht länger als zwei Stunden in einem gekühlten, schattigen Lagerhaus gelagert. Der Feuchtigkeitsgehalt von Trester beträgt durchschnittlich 65-70 %. Alle in der Trockneranlage enthaltenen Geräte und Komponenten stellen einen typischen elektronisch gesteuerten technologischen Ablauf dar, der in der Getreide- und Lebensmittelindustrie verwendet wird. Das getrocknete Produkt hat ca. 9 – 12 % Feuchtigkeit. Nach der Entfeuchtung und Abkühlung wird der Trester je nach Kundenwunsch entsprechend gemahlen und anschließend in Papiertüten oder Big Bags verpackt. Anschließend wird das Produkt in Lagerräume verbracht.
Getrockneter Apfeltrester zeichnet sich durch einen moderaten Gesamtproteingehalt von ca. 6–8 %, einen Rohfasergehalt von ca. 2,7 % aus. Im Vergleich zu Weizenkleie zeichnet sich dieses Futtermittel durch einen etwas höheren Nährwert hinsichtlich des Gehalts der genannten Grundnährstoffe aus. Der Gehalt an begrenzten Aminosäuren u.a. Methionin, Lysin und Threonin ist niedriger als der Gehalt dieser Aminosäuren in Rübenschnitzeln. Bei der Betrachtung der chemischen Zusammensetzung von Apfeltrester sollte jedoch auf den im Vergleich zu anderen Inhaltsstoffen hohen Gehalt an stickstofffreien Extraktverbindungen in Form von Zuckern, Pektinen und organischen Säuren, Flavonoiden und Vitaminen geachtet werden. Die Ergebnisse einer Reihe von Studien bestätigen die positive Wirkung der im Apfeltrester enthaltenen organischen Säuren. Z.B. Apfel- und Zitronensäure verbessern die Schmackhaftigkeit des Futters und die Sekretion von Magensaft. Der hohe Pektingehalt im Apfeltrester ist auch bemerkenswert. Es ist bekannt, dass Pektine antibakterielle, absorbierende, antidiarrhoische, antiatherogene und antihämorrhagische (beschleunigen die Blutgerinnung) Eigenschaften haben. Sie regulieren den Stuhlgang, lindern Entzündungen, beseitigen Verdauungsstörungen und den Nahrungsdurchgang. Von großer Bedeutung ist der hohe Gehalt an Neutral-Detergent-Fasern (NDF) im Apfeltrester, der nicht direkt im Dünndarm des Schweins verwertet werden kann. Diese Fraktion mit einem geringen Ligningehalt wird von Mikroorganismen im Blinddarm und Dickdarm verdaut und während des Fermentationsprozesses werden flüchtige Fettsäuren (Buttersäure und andere) freigesetzt, die von erwachsenen Tieren (Sauen, Eber) verwendet werden. Der Faseranteil verbessert insbesondere bei trächtigen Sauen das Sättigungsgefühl (Zufriedenheit) der Tiere. Es reduziert die Häufigkeit aggressiven Verhaltens, verbessert häufig die Stuhlqualität und verringert die Verstopfungsneigung. Getrockneter Apfeltrester enthält einen erheblichen Ballaststoffgehalt. Die faserige Fraktion regt die Darmperistaltik an und verbessert die Spannung der Darmwände und den Allgemeinzustand der Magen-Darm-Schleimhaut. Ballaststoffe, eine Substanz, die vom Körper des Schweins nicht absorbiert wird (unverdaut bleibt), füllen den Darm und regen die Nahrungspassage an. Diese Bewegung ist für eine ordnungsgemäße Verdauung und Ausscheidung notwendig. Darüber hinaus stimulieren Ballaststoffe, die durch das Verdauungssystem des Schweins gelangen, die Sekretion von Verdauungsenzymen durch die Magenzellen und reduzieren die Menge an Verdauungsmikroflora, was dazu beiträgt, die Entwicklung der saprophytischen Bakterienflora zu hemmen.